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Wöchentlich grüßt das Murmeltier

Die Lage auf den europäischen Schlachtschweinemärkten hat sich zuletzt nicht verändert. In Mittel- und Nordeuropa gleichen sich Angebot- und Nachfrage auf niedrigem Niveau aus. Die Preise treten auf der Stelle. In Spanien und Frankreich setzt sich unterdessen die Abwärtsbewegung der Schlachtschweinepreise fort, in Italien deren Bergfahrt.

Hierzulande legte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (6.8.) in der fünften Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) fest. Laut der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) stehen die angelieferten geringen Stückzahlen ausgeglichen der aktuell verhaltenen Nachfrage gegenüber. Kurzfristig werde noch keine Änderung dieser Situation erwartet. Mit dem baldigen Ferienende in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen könnten sich aber leicht belebende Effekte ergeben. Zudem näherten sich die Betriebsferien in etlichen Schlachtunternehmen dem Ende. Entsprechend müssten dort die leeren Lager zum Start in die Produktion aufgefüllt werden.

Auch der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte seine Notierung abermals bei 1,92 Euro/kg SG fest. Angebot und Nachfrage lägen weiterhin auf demselben Niveau. Und trotz der bevorstehenden Feiertagswoche, in der in Österreich am Freitag Mariä Himmelfahrt begangen wird, sei das Angebot zuletzt vollständig disponiert worden.

Sinkende Wechselkurse schaden

Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 32. Kalenderwoche 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit ebenso viel wie in der Vorwoche. Danish Crown (DC) fixierte den Preis für die 33. Kalenderwoche weiter bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG. Der Markt für die meisten Frischwaren sei stabil, erläuterte DC. Aber die Exporte in Drittstaaten brächten aufgrund sinkender Wechselkurse nicht mehr so viel ein wie zu Beginn des Jahres.

Am Marché du Porc Français nahm die Talfahrt des Schlachtschweinepreises unterdessen Geschwindigkeit auf. Er wurde am Donnerstag bei 1,831 Euro/kg SG und damit 3,7 Cent niedriger festgelegt als eine Woche zuvor, als er um 2,4 Cent gesunken war. In Spanien gaben die Notierungen zum dritten Mal hintereinander nach. So werden zum Beispiel an der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa in dieser Woche 1,758 Euro/kg LG ausgezahlt; das sind 2 Cent weniger als in der Vorwoche.

In Italien gingen die Schlachtschweinepreise derweil erneut nach oben. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,877 Euro/kg LG, nach 1,839 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich ebenfalls um 3,8 Cent auf nun 2,013 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis nochmals niedriger

Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis nochmals geringfügig nach. In der Woche zum 3. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 202,24 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,4% weniger als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde um 5,1% verfehlt.

Der mit 2,4% größte Preisabschlag wurde aus Dänemark gemeldet, gefolgt von Spanien mit 1,0%. In Belgien verringerte sich der Preis um 0,7%, in Österreich um 0,6% und in Deutschland um 0,2%, während er zum Beispiel in Ungarn konstant blieb. Im Nachbarland Slowakei wurde der mit 3,5% größte Preisaufschlag verzeichnet. AgE