Doch keine US-Sojarekordernte
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat Erwartungen hinsichtlich einer Rekord-Sojabohnenernte im eigenen Land enttäuscht, passte umgekehrt aber seine Erwartungen für das US-Maisaufkommen deutlich nach oben an. Im Einzelnen setzten die Washingtoner Fachleute ihre Prognose für die US-Sojaerzeugung 2025 in ihrem WASDE-Report vom Dienstagabend (12.8.) um 1,16 Mio. Tonnen auf 116,82 Mio. Tonnen herab; das wären 1,7% weniger als das im vergangenen Jahr erzielte Spitzenaufkommen von 118,84 Mio. Tonnen. Vor der Veröffentlichung des WASDE-Reports hatten Analysten im Mittel mit einer US-Bohnenernte von 118,96 Mio. Tonnen gerechnet.
Das USDA zeigte sich zwar mit seiner jetzt umfragebasierten Ertragsprognose für die Bohnen von 36 dt/ha noch optimistischer als bei seiner Juli-Projektion von 35,3 dt/ha. Dagegen fiel die Schätzung für die Erntefläche im eigenen Land aber mit 32,42 Mio. Hektar um 2,9% geringer aus als die vom Vormonat. Die USA sind der zweitgrößte Bohnenerzeuger der Welt.
Globale Sojaernte auf Rekordniveau gesehen
Für Brasilien, den global größten Erzeuger, rechnet das USDA weiterhin mit einem Spitzenaufkommen von 175 Mio. Tonnen Soja. Allerdings hatten der Finanzdienstleister StoneX das betreffende Volumen kurz zuvor noch bei 178,2 Mio. Tonnen gesehen. Das brasilianische Analystenhaus Celeres war von immerhin 177,2 Mio. Tonnen ausgegangen.
Vor allem wegen der pessimistischeren Prognose für das eigene Land setzten die Washingtoner Fachleute ihre Voraussage für die globale Sojaernte 2025/26 herab, und zwar um 1,29 Mio. Tonnen auf 426,39 Mio. Tonnen. Dennoch wäre dies die größte Menge aller Zeiten; damit würde das Vorjahresergebnis um 2,42 Mio. Tonnen oder 0,6% übertroffen.
Sehr hohe Maiserträge
Deutlich zuversichtlicher fiel indes die USDA-Prognose für die US-Maisernte 2025 mit einem voraussichtlichen Rekord von 425,26 Mio. Tonnen aus. Im Juli hatten die Fachleute lediglich 398,93 Mio. Tonnen erwartet. Das Vorjahresergebnis lag bei 377,63 Mio. Tonne.
Als Grund für die jetzt deutlich optimistischere Einschätzung wird vor allem die Aufwärtskorrektur des erwarteten Durchschnittsertrags um 4,3% auf 118,5 dt/ha angeführt. Wie bei den Sojabohnen wurde auch hier die vorhergehende Projektion durch eine umfragebasierte Prognose ersetzt. Zudem passten die Experten ihre Schätzung für die US-Maiserntefläche um 2,2% auf 35,9 Mio. Hektar nach oben an. Die USA sind der größte Maiserzeuger der Welt.
Die diesjährige EU-Maisernte sieht das US-Ministerium nun bei 58 Mio. Tonnen, was im Vergleich zur Juli-Prognose einem Abschlag von 2 Mio. Tonnen entspricht. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte in der Gemeinschaft noch 59,31 Mio. Tonnen Mais gedroschen. Dagegen wurde für die Ukraine ein Prognoseaufschlag von 1,5 Mio. Tonnen auf 32 Mio. Tonnen vorgenommen, nach einem Aufkommen von nur 26,8 Mio. Tonnen Mais im vergangenen Jahr. Die Weltmaisernte 2025/26 sieht das USDA nun bei 1.288,58 Mio. Tonnen, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs um 62,56 Mio. Tonnen oder 5,1% entsprechen würde.
Sojafuture durchbricht 10-Dollar-Marke
Im Einklang mit den neuen Daten legten die Sojakurse an der Warenterminbörse in Chicago kurz nach der Veröffentlichung des WASDE deutlich zu. Für den aktuell meistgehandelten Future mit Fälligkeit im November 2025 verzeichnete die CBoT bis 21.10 Uhr hiesiger Zeit einen Aufschlag von 3,6% auf 10,32 $/bu (312,76 Euro/t). Der am 10. Juni gestartete mittelfristige Abwärtstrend steht damit vor einem Test.
Dagegen gab der Maisfuture zur Lieferung im Dezember 2025 weiter nach, und zwar um 1,7% auf 3,95 $/bu (133,79 Euro/t). Auf diesem Niveau bewegten sich Kontrakte dieser Laufzeit zuletzt im September 2024. AgE