Preise weitgehend erstarrt
Die Preise auf den Schlachtschweinemärkten in Europa sind weitgehend erstarrt. Bewegung gab es vorige Woche nur im Süden. In Italien kletterte der Preis, während er in Spanien - für die Urlaubszeit überraschend - nach unten rutschte. In Mitteleuropa zeigten sich die Märkte ausgeglichen. Die saisontypisch unterdurchschnittlichen Schlachtzahlen trafen auf ein weiter schwächelndes Fleischgeschäft.
In Deutschland blieb der Leitpreis der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (16.7.) abermals bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stehen. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem weiter kleinen Schlachtschweineangebot in Deutschland, das regional gemessen an der Stückzahl sogar weiter abnehme. Am Fleischmarkt fehlten zuletzt Impulse. Selbst für diese ohnehin ruhige Zeit im Jahr sei die Nachfrage im Vergleich mit den Vorjahren außergewöhnlich klein. Die Schlachtunternehmen und Verarbeiter agierten sehr vorsichtig.
In Österreich beließ der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) seine Notierung bei 1,92 Euro/kg SG. Der Markt sei ausgeglichen, wobei das unterdurchschnittliche Fleischgeschäft "nach wie vor Rätsel aufgebe". Auch in Belgien und Dänemark gab es keine Bewegung. Die Danis-Gruppe zahlt in der 29. Kalenderwoche unverändert 1,340 Euro/kg LG. Danish Crown legte seinen Auszahlungspreis für die 30. Kalenderwoche jetzt bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG und damit auf dem Niveau der Vorwoche fest. In dieser war der Preis allerdings deutlich nach unten gegangen.
DC: Interesse aus Asien wächst
Laut Erläuterungen von DC-Verkaufsdirektor Per Fischer Larsen ist die Nachfrage nach Teilstücken und nach Produkten ohne Knochen stabil, auch wegen des Drittstaatenexportes. Dieser stimmt Larsen auch mit Blick auf die Zukunft positiv. Denn asiatische Länder hätten infolge der Turbulenzen rund um US-Zölle "ihre Fühler ausgestreckt", größere Mengen in Dänemark einzukaufen.
Am Marché du Porc Français blieb der Preis am Donnerstag bei 1,896 Euro/kg SG stehen. Dagegen gab es in Spanien Druck auf den Preis. Er fiel um 2 Cent auf 1,80 Euro/kg LG, was Marktexperten mit einer fehlenden Dynamik beim Fleischabsatz Richtung Gastronomie und Handel erklärten. Unterdessen ging in Italien die Bergfahrt der Schlachtschweinepreise weiter. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,755 Euro/kg LG, nach einer Preisspanne von 1,717 Euro/kg LG bis 1,737 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich auf 1,890 Euro/kg LG, nach zuvor 1,860 Euro/kg LG bis 1,880 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis fällt weiter
Auf europäischer Ebene fiel der Durchschnittspreis weiter. In der Woche zum 13. Juli wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 204,99 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 2,4% weniger als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde um 4,4% verfehlt.
Den mit 7,8% größten Preisabschlag meldete Ungarn. In Polen ging der Preis um 6,1% nach unten, in Österreich um 3,9%, in Deutschland um 2,5% und in Dänemark um 1,4%. In Frankreich bewegte sich der Preis seitwärts, während er in Spanien um 0,5% zulegte. AgE