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Preise gehen meist seitwärts

Die teils starken Preisrücknahmen in den zurückliegenden Wochen haben die meisten mittel- und nordeuropäischen Schlachtschweinemärkte stabilisiert. Allerdings fällt die Belebung der Nachfrage nur schwach aus. Das schlachtreife Angebot fließt nicht so flott ab wie erhofft. Die Preise blieben zuletzt überwiegend unverändert. In Frankreich, Spanien und Italien gingen die Notierungen allerdings weiter nach unten.

In Deutschland fixierte die Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (22.10.) erneut bei unverändert 1,70 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) sprach von einer "relativ ausgewogenen Lage" am Markt. Im Fleischgeschäft seien geringe belebende Nachfrageeffekte zu spüren. Insgesamt bleibe die Nachfrage aber verhalten, auch wegen der aktuellen Ferienzeit. Gleichzeitig würden weiter größere Stückzahlen zur Vermarktung gebracht. Regional gebe es Angebotsüberhänge. Diese dürften wegen der anstehenden regionalen Feiertage in der nächsten Woche nicht überall abgebaut werden können.

Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) beließ seine Notierung bei 1,67 Euro/kg SG. Die Schlachtbranche berichte von reichlich versorgten Märkten und hoffe weiter auf Impulse aus Fleischindustrie und -handel, erläuterte der Verband. Für Ärger sorgten "zerstörerische Preise von Angeboten aus Spanien im heimischen Gastro-Großhandel".

DC meldet stabilen Drittstaatenexport

Die belgische Danis-Gruppe zahlt derzeit 1,120 Euro/kg Lebendgewicht (LG); das ist 1 Cent mehr als in der Vorwoche. Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown (DC) legte seinen Auszahlungspreis für die 44. Kalenderwoche bei 1,53 Euro/kg SG und damit auf dem Niveau der Vorwoche fest. Die Nachfrage nach Schweinebauch und Speck sei gut. Keulen und Nacken verkauften sich gleichmäßig, und auch der Markt für Vorderschinken und Hinterschinken scheine sich stabilisiert zu haben. Zudem laufe der Export in Drittstaaten stabil, getragen von Ländern wie Japan, Australien und Südkorea.

Am Marché du Porc Français werden für Schlachtschweine seit Donnerstag 1,538 Euro/kg SG bezahlt, nach 1,542 Euro/kg SG in der Woche davor. Und auch in Spanien konnte sich der Preis nicht halten. An der Agrarbörse von Segovia nördlich von Madrid einigte man sich am Donnerstag auf eine Notierung von 1,39 Euro/kg LG; das waren 2 Cent weniger als in der Vorwoche. In Italien notierten frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm am Donnerstag bei 1,842 Euro/kg LG, nach 1,882 Euro/kg LG in der Vorwoche. Auch der Preis für Vertragsschweine derselben Kategorie gab um 4,0 Cent nach, auf nun 1,980 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis schwächelt weiter

Auf europäischer Ebene entwickelte sich der Durchschnittspreis abermals nach unten. In der Woche zum 19. Oktober wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 175,49 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 3,7% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 12,4% verfehlt.

Am kräftigsten fiel der Preisabschlag mit 14,4% in Dänemark aus, gefolgt von Litauen mit 7,5%. In Österreich und Polen fielen die Preise um 5,8% beziehungsweise 5,7%, in Belgien um 4,1% und in Frankreich um 2,3%. Deutschland verzeichnete eine Preisrücknahme um 2,9%. Über den einzigen Preisaufschlag, und zwar in Höhe von 2,6%, konnten sich die Schweinehalter in Spanien freuen. AgE