Deutschlands Exporte gesunken
Die deutschen Rapsölexporte haben im Wirtschaftsjahr 2024/25 leicht geschwächelt. Nachdem 2023/24 noch das zweitbeste Ergebnis seit der Jahrhundertwende erreicht wurde, waren die Ausfuhren nach Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) wieder rückläufig. Das Statistische Bundesamt (Destatis) weist laut UFOP eine Ausfuhrmenge von 1,27 Mio. Tonnen Rapsöl aus, womit das Vorjahresergebnis um rund 40.000 Tonnen oder 2,7% unterschritten würde.
Hauptabnehmer von deutschem Rapsöl waren der Förderunion zufolge auch 2024/25 die EU-Mitgliedstaaten; dorthin gingen 88% der Ausfuhren. Die mit Abstand größte Menge Rapsöl wurde nach Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) erneut in die Niederlande geliefert, nämlich 733.100 Tonnen und damit mehr als die Hälfte des Gesamtexports. Gegenüber dem Vorjahr wurde allerdings nur ein Plus von 1% verzeichnet. Auf Platz zwei lag Belgien mit 84.800 Tonnen und einem deutlichen Rückgang um 43%. Dahinter sind Polen, Dänemark und Frankreich zu finden, und zwar mit Zuwächsen von 70%, 7% und 5%.
Hinter den EU-Ländern folgten mit weitem Abstand Rapsölexporte in die Länder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), also die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein. Gegenüber 2023/24 stiegen die Ausfuhren dorthin um 13%. Norwegen orderte 54.700 Tonnen und damit 18% mehr, während die Schweiz mit 12.100 Tonnen etwa 6% weniger Rapsöl bezog. Demgegenüber wurden ins restliche Europa mit 44.500 Tonnen rund 10% weniger exportiert. Fast die gesamte Menge wurde ins Vereinigte Königreich geliefert. Insgesamt 20.900 Tonnen gingen nach China, 9.700 Tonnen nach Israel.
Diese hohen Exportmengen und die deutsche Produktion von 1,90 Mio. Tonnen Biodiesel aus Rapsöl sind für die UFOP ein Beleg für die Bedeutung des heimischen Ölsaatensektors. Deutsche Ölmühlen verarbeiteten zwischen 9 und 10 Mio. Tonnen Ölsaaten, vor allem Rapssaat. An der diesjährigen Rapsernte von etwa 4 Mio. Tonnen sei der Importbedarf zur Auslastung der Anlagen ablesbar, betonte die Förderunion. Die deutsche Ölmühlen- und Biodieselindustrie sei damit ein maßgeblicher Standortfaktor für die gesamte Wertschöpfungskette, von der Rapszüchtung über Anbau und Handel bis hin zur Verarbeitung zu unterschiedlichsten Produkten im Food-, Feed- und Fuel-Bereich. AgE