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Preise weiter meist unverändert

Die Schlachtschweinemärkte in Mittel- und Nordeuropa zeigen sich zunehmend ausgewogen und mit stabilen Preisen, während in Südeuropa der Preisdruck anhält. Vor allem den Spaniern machen laut Marktbeobachtern weiter die chinesischen Strafzölle zu schaffen. Vor diesem Hintergrund beklagt man sich in Österreich über Dumpingangebote aus Spanien, aber auch aus Deutschland. Der europäische Fleischmarkt ist regional reichlich versorgt. Die Schlachtunternehmen setzen auf Absatzimpulse durch das Weihnachtsgeschäft.

In Deutschland legte die Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (5.11.) abermals bei 1,70 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG) fest. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem "recht ausgeglichenen" Schlachtschweinemarkt, auch wenn es regional noch kleinere Überhänge gebe. Hier wirkten sich noch die feiertagsbedingt reduzierten Schlachtungen aus. Dennoch scheine sich die Lage insgesamt etwas zu entspannen, was auch durch leicht rückläufige Schlachtgewichte deutlich werde.

Das Kaufinteresse an Schweinefleisch verteilt sich laut der AMI relativ gleichmäßig über alle Teilstücke. Es gebe keine wirklichen Schwerpunkte, aber auch keine Problemartikel. Für alle Teile ließen sich zügig Abnehmer finden. Teilweise verfügten die Betriebe aber nicht über ausreichend Personal für die Zerlegung, so dass die Aktivitäten dadurch begrenzt würden.

Auch in Österreich, wo der Schlachtschweinepreis Ende Oktober um 3 Cent nachgegeben hatte, blieb in dieser Woche alles wie gehabt. Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) fixierte seine Notierung am Donnerstag bei unverändert 1,64 Euro/kg SG. Das saisontypisch gestiegene Angebot fließe in Österreich bis auf wenige Schlachtpartien in üblichen Zeitplänen ab, teilte der VLV mit. Der Fleischmarkt sei indes reichlich versorgt. Dadurch stünden die Teilstückpreise, insbesondere durch Dumpingangebote aus Spanien und Deutschland, anhaltend unter Druck. Es werde Zeit, dass das Weihnachtsgeschäft "Absatzimpulse beschert".

DC: Drittstaatenexport wächst derzeit nicht

Die belgische Danis-Gruppe zahlt derzeit weiter 1,120 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown (DC) beließ seinen Auszahlungspreis für die Kalenderwoche 46 bei umgerechnet 1,53 Euro/kg SG und damit auf dem bisherigen Niveau. Der Markt in Europa sei relativ stabil, wobei die Nachfrage nach traditionellen Weihnachtsprodukten den Markt stütze, erläuterte DC. Gute Weihnachtsverkäufe seien notwendig, da es "derzeit relativ viele Schweine in Europa gibt". Und die Exporte aus Europa seien zwar stabil, stiegen derzeit aber nicht an.

Am Marché du Porc Français bewegte sich die Notierung unterdessen am Donnerstag abermals nach unten, diesmal allerdings nur vergleichsweise geringfügig um 0,5 Cent gegenüber der Vorwoche auf nun 1,517 Euro/kg SG. In Spanien fiel der Preisrückgang größer aus. An der Agrarbörse von Bellpuig im Nordosten von Spanien werden in der 45. Kalenderwoche 1,369 Euro/kg LG gezahlt; das sind 1,6 Cent weniger als in der Woche davor. In Italien rutschten die Preise am kräftigsten ab. Die Notierung für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm wurde am Donnerstag von zuvor 1,802 Euro/kg LG auf 1,762 Euro/kg LG gesenkt. Vertragsschweine derselben Kategorie verbilligten sich ebenfalls um 4 Cent, auf jetzt 1,900 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis sinkt weiter

Auf europäischer Ebene setzte sich die Abwärtsentwicklung des Durchschnittspreises fort. In der Woche zum 2. November wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 174,37 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 0,4% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 10,2% verfehlt.

Die Preisschwäche resultiert unter anderem aus einem massiven Preisabschlag in Höhe von 12,0% in Zypern. Alle übrigen gemeldeten Preisrückgänge fielen demgegenüber verhalten aus. So kam es in Spanien zu einem Preisrückgang um 1,8%, in Belgien um 1,3% sowie in Frankreich und Österreich um jeweils 0,6%. In Dänemark, das in der Woche zuvor einen auffällig hohen Aufschlag von 11,1% gemeldet hatte, blieb der Preis konstant. Preisaufschläge gab es kaum. Am höchsten fielen sie in Ungarn mit 0,5% und in Deutschland mit 0,3% aus. AgE

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