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Nur die Getreidepreise steigen

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im November den dritten Monat in Folge gefallen. Der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechnete Gesamtpreisindex lag bei 125,1 Punkten und damit 1,2% unter dem revidierten Oktober-Wert. Das Niveau von November 2024 wurde um 2,1% verfehlt, der Index-Höchststand von März 2022 um 21,9%. Von den einzelnen Teilindizes bewegte sich im November 2025 nur der Getreidepreisindex nach oben, alle anderen gaben nach. Besonders tief sackten die Indizes für Milch und Zucker ab.

Der FAO-Getreidepreisindex legte im November um 1,8% auf 105,5 Punkte zu. Die Weizenpreise stiegen trotz einer allgemein komfortablen Angebotslage und guter Ernteerwartungen in Argentinien und Australien. Als Gründe dafür nannte die FAO ein potenzielles Interesse Chinas an Lieferungen aus den USA, Sorgen über die anhaltenden Spannungen im Schwarzmeergebiet und die erwartete Verkleinerung der Anbauflächen in Russland. Auch die Weltmarktpreise für Mais, Gerste und Sorghum legten zu, während die Preise für Reis unter Druck gerieten.

Der FAO-Milchpreisindex lag mit 137,5 Punkten im November 3,1% niedriger als im Oktober. Die anhaltende Abschwächung zeigte sich bei allen Milchprodukten und resultierte laut der FAO aus der steigenden Milchproduktion und dem reichlichen Exportangebot in wichtigen Produktionsregionen. Hinzu kamen hohe Butter- und Magermilchpulverbestände in der EU sowie eine saisonbedingt höhere Produktion in Neuseeland. Für zusätzlichen Preisdruck sorgte die schwächere Importnachfrage nach Milchpulver in Teilen Asiens.

Große Angebote drücken die Preise

Für ihren Fleischpreisindex errechnete die FAO für November einen Wert von 124,6 Punkten; gegenüber dem Vormonat entsprach das einem Rückgang um 0,8%. Die FAO führt diesen unter anderem auf niedrigere Schweinefleischpreise in der EU zurück, die unter einem reichlichen Angebot und einer verhaltenen Nachfrage litten. Die Preise für Geflügelfleisch sanken, da Brasiliens Exportwerte angesichts reichlicher Exportmengen und verstärktem globalen Wettbewerb zurückgingen. Unterdessen blieben die Rindfleischpreise weitgehend stabil, wobei die Abschaffung der Zölle auf Rindfleischimporte in die USA den vorherigen Preisanstieg abbremste. Die Preise für Schaffleisch stiegen aufgrund einer robusten globalen Importnachfrage.

Der FAO-Zuckerpreisindex lag im November bei durchschnittlich 88,6 Punkten, was gegenüber Oktober einem Rückgang um 5,9% und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Minus von 29,9% entsprach. Niedriger war der Index zuletzt im Dezember 2020 gewesen. Für Preisdruck sorgt aktuell weiter die Erwartung eines reichlichen globalen Zuckerangebots in der laufenden Saison.

Der FAO-Pflanzenölpreisindex erreichte im November 165,0 Punkte, womit der Vormonatswert um 2,6% unterschritten wurde. Die Preise für Palm-, Raps- und Sonnenblumenöl gingen aufgrund höherer Produktionsmengen oder -erwartungen zurück. Gleichzeitig stiegen die globalen Sojapreise leicht an, hauptsächlich gestützt durch die robuste Nachfrage aus dem Biodieselsektor. Dämpfend auf die Preise sämtlicher Pflanzenöle wirkten sich schließlich die sinkenden Rohölpreise aus. AgE