Israel-Iran-Krieg treibt die Preise
Mit dem jüngsten Anstieg der Rohölpreise haben auch die Notierungen für Ölsaaten deutlich angezogen. An der Matif in Paris wurden für den dort am meisten gehandelten November-Rapskontrakt am Freitag (20.6.) gegen 15:30 Uhr rund 513 Euro/t gezahlt. Im Vergleich zum Abschlusskurs am 12. Juni, dem Tag vor dem Angriff Israels auf den Iran, bedeutete das ein Plus von gut 24 Euro/t oder 5,0%. Vor der jetzigen Hausse hatte der Kontrakt zuletzt Ende Februar über der 500-Euro-Schwelle gelegen. Dann hatte unter anderem die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump die Ölsaatenpreise unter Druck gesetzt.
Neben dem Israel-Iran-Krieg stützte zuletzt außerdem die im Vergleich zu 2024 voraussichtlich spürbar kleinere Erntemenge in der Ukraine den europäischen Rapsmarkt. Auch die von Kiew angedachte Einführung eines Exportzolls von mindestens 10% auf Sojabohnen und Raps wirkt positiv auf die Rapsnotierungen an der Matif. Der weitere Preisverlauf wird laut Analysten aber vor allem von der weiteren Entwicklung im Nahen Osten abhängen.
Spürbar zugelegt haben zuletzt auch die Sojabohnenterminpreise. An der globalen Leitbörse in Chicago wurde der November-Kontrakt für die weltweit wichtigste Ölsaat am Freitag gegen 14:45 Uhr hiesiger Zeit für rund 10,73 Dollar/bu (343 Euro/t) gehandelt. Das entsprach verglichen mit dem 12. Juni einem Aufschlag von gut 4%. Von seinen Höchstständen ist der Kontrakt aber noch weit entfernt, denn diese wurden im April 2023 mit mehr als 13 Dollar/bu (416 Euro/t) markiert.
Seit Beginn des Israel-Iran-Krieges haben auch die Getreidepreise deutlich angezogen, teils noch stärker als die Ölsaatenkurse. Der September-Kontrakt für Mahlweizen legte seither an der Matif bis zum Freitag gegen 15:30 Uhr um 4,7% auf 208 Euro/t zu. Die Tonne Mais mit Fälligkeit im November wurde zur selben Zeit in Paris für 207,50 Euro/t gehandelt und damit um fast 6% teurer als die Abschlussbewertung am 12. Juni. AgE



