Ernterekord erwartet
Brasiliens Landwirte steuern im Wirtschaftsjahr 2025/26 bei den Körnerfrüchten auf eine neue Rekordernte zu. Die Nationale Versorgungsbehörde (Conab) rechnet in ihrem Novemberbericht mit einem Gesamtaufkommen von 354,83 Mio. Tonnen; im Vorjahresvergleich wäre dies ein leichter Zuwachs von 2,9 Mio. Tonnen oder knapp 1%. Das Anbauareal wird mit 84,42 Mio. Hektar angegeben; das wären 2,47 Mio. Hektar beziehungsweise 3,3% mehr als 2024/25.
Etwas kleiner als im Vorjahr dürfte allerdings das Maisaufkommen ausfallen. Beim Anbau gibt es im ganzen Land nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums mehrere Ernten. Der sogenannte Sommermais wird vorwiegend in den südlicheren Landesteilen erzeugt und zwischen Januar und August geerntet. Mit Abstand am bedeutendsten ist der als "Safrinha" bezeichnete Wintermais, der eher in den zentralen Landesteilen nach der Sojaernte in die Erde kommt und zwischen Juni und September geerntet wird. Für 2025/26 geht Conab derzeit von einem Gesamtaufkommen in Höhe von 138,84 Mio. Tonnen Mais aus; gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Minus von 1,6%. Ausschlaggebend für das erwartete Minus sind Einbußen von gut 5% beim Durchschnittsertrag; die Anbaufläche wird hingegen voraussichtlich um 4% vergrößert werden.
Trotz der kleineren Erntemenge dürften die brasilianischen Maisexporte, die zum Teil auch in die EU gehen, deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Conab stellt eine Ausfuhrmenge von rund 46,5 Mio. Tonnen in Aussicht, womit der Vergleichswert um etwa 16% übertroffen würde.
Die Weizenernte 2025/26 wird von den Conab-Experten auf 7,69 Mio. Tonnen beziffert; im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Minus von 2,6%. Offenbar verliert der Weizen massiv an Beliebtheit unter den Landwirten. Laut Bericht ist die Anbaufläche, die sich aufgrund der klimatischen Gegebenheiten auf den Süden des Landes konzentriert, um 20% verkleinert worden. Allerdings wird damit gerechnet, dass der Durchschnittsertrag gegenüber 2024/25 kräftig um 22% auf 31,5 dt/ha zulegen wird, was die Einbußen bei der Fläche aber nicht kompensieren kann.
Bereits Ende Oktober hatte der brasilianische Verband der Pflanzenölindustrie (Abiove) gemeldet, dass Brasilien im Wirtschaftsjahr 2025/26 bei Sojabohnen auf eine Rekordernte zusteuert. Erwartet wird eine Gesamtmenge von 178,5 Mio. Tonnen. Diese Zahl wird im aktuellen Conab-Bericht bestätigt. Das voraussichtliche Produktionsplus soll einzig durch eine Ausdehnung des Anbauareals um 3,6% auf 49,1 Mio. Hektar zustande kommen. Beim Durchschnittsertrag wird hingegen keine nennenswerte Verbesserung erwartet; er wird bei 36,20 dt/ha gesehen. AgE



