Zum Hauptinhalt springen
Login
Login

Preis in Deutschland unverändert

Die Schlachtschweinepreise haben sich in Deutschland und Österreich zuletzt weiter seitwärts entwickelt, während sie in den Nachbarstaaten trotz des anstehenden Weihnachtsgeschäfts gesunken sind. Laut Marktbeobachtern tendiert das Angebot an Schlachtschweinen EU-weit saisontypisch aufwärts. Und es falle in diesem November größer aus als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig sei der Fleischmarkt stärker gesättigt als üblich, auch weil das Absatzventil China vorerst geschlossen sei. In Deutschland und Österreich werden dennoch belebende Impulse am Fleischmarkt ausgemacht.

Die Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) beließ ihren Leitpreis am Mittwoch (12.11.) abermals bei 1,70 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einer Stabilisierung des Marktes, auch wenn das Angebot an Schlachtschweinen unverändert umfangreich ausfalle. Teilweise werde zwar noch immer von Überhängen und stockenden Geschäften berichtet, "zumeist lassen sich die vorhandenen Tiere aber weitestgehend absetzen", erklärte die AMI. Schlachtunternehmen fragten zügig nach, auch weil die Produktion und die Zerlegung vor Weihnachten allmählich zulegten. Sowohl Konsum- als auch Verarbeitungsfleisch werde stärker nachgefragt. Und die angebotenen Mengen ließen sich meist problemlos vermarkten. Engpässe bei einzelnen Teilstücken gebe es aber nicht.

Auch die Notierung des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) blieb zuletzt unverändert, und zwar bei 1,64 Euro/kg SG. In Österreich fließe das gestiegene Angebot an schlachtreifen Schweinepartien im Rahmen gewünschter Zeitpläne ab, auch weil die Nachfrage im Vorfeld des Weihnachtsgeschäftes derzeit "vorsichtig anziehe".

Ein Mix belastender Faktoren

In Belgien und Dänemark kamen die Preise ins Rutschen. Die belgische Danis-Gruppe zahlt derzeit 1,110 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit 1 Cent weniger als in der Vorwoche. Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown (DC) nahm seinen Auszahlungspreis für die 47. Kalenderwoche um umgerechnet 10 Cent zurück, auf nun umgerechnet 1,43 Euro/kg SG. Eine Kombination aus schwächeren Verkäufen in Europa und hohen Lagerbeständen in einigen der wichtigsten Exportländer außerhalb Europas habe sich in den zurückliegenden Wochen zu einer zunehmenden Herausforderung entwickelt, erläuterte das Unternehmen. Hinzu kämen die Auswirkungen der chinesischen Strafzölle, wegen der mehr Ware in Europa gehandelt werden müsse. Gleichzeitig würden in der EU derzeit mehr Schweine geschlachtet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Das Weihnachtsgeschäft macht DC keine Hoffnungen. "Wir hatten erwartet, dass das Weihnachtsgeschäft die Nachfrage in Europa ankurbeln und die Grundlage für eine Preiserholung unserer Produkte schaffen würde", so Vertriebsleiter Per Fischer Larsen. Leider scheine sich das Angebot aber entsprechend anzupassen, sodass die Weihnachtseinkäufe wohl keine Preiserhöhungen für dänisches Schweinefleisch auslösen dürften. Gleichzeitig verhinderten ein hohes Angebot auf dem Weltmarkt sowie schwache Dollar- und Yen-Wechselkurse eine deutliche Steigerung der Drittstaatenexporte.

In Frankreich und Spanien setzten die Schweinepreise ihre Talfahrt fort. Am Marché du Porc Français ging die Notierung am Donnerstag um 1,2 Cent auf nun 1,505 Euro/kg SG nach unten. Zwar steige die Nachfrage nach Schlachtschweinen in der EU. Das Angebot wachse aber noch stärker, was auf die Preise drücke. An der Agrarbörse von Bellpuig im Nordosten von Spanien kosten Schlachtschweine derzeit 1,359 Euro/kg LG und damit 1 Cent weniger als in der Woche davor. In Italien konnte man sich zuletzt auf keine Notierung einigen.

EU-Durchschnittspreis sackt weiter ab

Auf europäischer Ebene setzte sich die Abwärtsentwicklung des Durchschnittspreises fort. In der Woche zum 9. November wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 171,63 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 1,5% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 11,8% verfehlt.

Den mit 10,3% größten Preisabschlag gab es in Dänemark, das erst zwei Wochen zuvor einen auffällig hohen Aufschlag von 11,1% gemeldet hatte. In Rumänien verbilligten sich Schlachtschweine um 2,8%, in Kroatien um 2,5%. Preisaufschläge waren selten und fielen mager aus. Den mit 0,7% höchsten verzeichnete Litauen. AgE