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Getreidemenge über Vorjahresniveau

Eine Getreideernte deutlich über Vorjahresniveau erwarten die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) für der Europäischen Union. In ihrer jüngsten Schätzung beziffern die Brüsseler Experten das diesjährige Getreideaufkommen in den 27-Mitgliedsstaaten auf 278,0 Mio. Tonnen; das wären 8,0% mehr als 2024, während der Fünfjahresdurchschnitt leicht um 0,5% überschritten würde. Copa und Cogeca weisen darauf hin, dass der Mehrjahresdurchschnitt eine Periode mit unterdurchschnittlichen Ernten widerspiegelt. Das bedeutet, dass selbst die diesjährige "Erholung" weit unter den Werten früherer Jahrzehnte liegt.

Die höhere Produktionsmenge an Getreide führen die Fachleute auf eine Ausweitung der Anbaufläche um 2,1% und eine Steigerung der Erträge um 5,7% zurück. Im Einzelnen rechnen sie mit einer Weichweizenerzeugung von 123,4 Mio. Tonnen, womit das Vorjahresergebnis deutlich um 9,6% übertroffen würde. Das Hartweizenaufkommen wird mit 7,9 Mio. Tonnen angegeben, was ein Plus von 7,8% wäre. Die Gerstenerzeugung schätzen die Marktexperten auf 54,1 Mio. Tonnen; das wären 9,2% mehr als 2024. Die Maisproduktion wird auf 62,6 Mio. Tonnen beziffert, was einem Anstieg um 4,7% entsprechen würde.

Produktionszuwächse sehen die Experten auch bei Triticale mit einem Plus von 7,4%, bei Hafer mit 6,4% und bei Roggen mit 2,8%. Bei Sorghum wird hingegen ein deutlicher Rückgang um 20% in Aussicht gestellt, ausgelöst durch eine deutliche Verkleinerung der Anbaufläche um 31,1%. Laut Copa/Cogeca sind die generellen Ernteerwartungen allerdings EU-weit stark heterogen. Während in einigen Regionen deutliche Anzeichen für eine Verbesserung zu erkennen seien, gäben andernorts lokale Probleme wie die Hitzewellen weiterhin Anlass zur Sorge. Anhaltende Hitzeperioden oder Niederschlagsdefizite während der Kornfüllung und der Ernte könnten die Endergebnisse zudem noch beeinträchtigen.

Wenig Veränderung bei Ölsaaten

Wenig Veränderung zeichnet sich nach Angaben von Copa/Cocega bei den Ölsaaten ab. Die Schätzung für die Gesamterzeugung der EU-27 liegt bei 31,1 Mio. Tonnen erreichen, was gegenüber 2024 ein leichter Rückgang von 0,8% wäre. Die Gesamtanbaufläche für Ölsaaten haben die Landwirte der Prognose zufolge geringfügig um 0,5% eingeschränkt, während die Erträge leicht um 1,3% nach unten gehen dürften.

Kaum verändert bei 18,9 Mio. Tonnen wird voraussichtlich die Erntemenge an Raps liegen; im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein minimales Plus von 0,1%. Kleiner als 2024 wird wohl die Ernte an Sonnenblumensaat ausfallen; mit 9,2 Mio. Tonnen würde das Ergebnis den 2024 erzielten Wert um 4,5% unterschreiten. Ausschlaggebend dafür ist den Experten zufolge ein geringeres Ertragsniveau. Besser sieht es dagegen bei den Sojabohnen aus; hier wird ein Aufkommen von 3,0 Mio. Tonnen erwartet, zurückzuführen auf eine Ausweitung der Anbaufläche sowie verbesserte Erträge. Im Vorjahresvergleich ergäbe sich ein Produktionsplus von 5,9%.

Zuversichtlich geben sich die Brüsseler Fachleute, was die Eiweißpflanzen angeht. Trotz einer um 3% verkleinerten Anbaufläche dürfte die Erzeugung in der EU-27 voraussichtlich 3,82 Mio. Tonnen erreichen, was gegenüber 2024 ein robuster Anstieg um 8% wäre. Dieser Zuwachs ist laut Copa/Cogeca in erster Linie eine Folge höherer Erträge. Bei Erbsen wird mit einem Ertragsplus von 21% gerechnet, bei Bohnen sollen es 11% mehr werden. Ausgesprochen schwach wird dagegen voraussichtlich die Lupinenproduktion ausfallen. Eine kleinere Anbaufläche und schwächere Erträge könnten im Vorjahresvergleich zu einem Rückgang der Erntemenge um zwei Drittel führen. AgE