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Beim Preis tut sich wenig

Auf den Schlachtschweinemärkten in Europa scheint sich nach der deutlichen Preisrücknahme in der Vorwoche nun ein neues Gleichgewicht einzustellen. Dazu beitragen dürfte auch ein verringertes Angebot infolge des saisonüblichen Rückgangs an schlachtreifen Tieren in Verbindung mit geringeren Schlachtgewichten. Die Fleischnachfrage ist indes weiter schwach. Preisbewegung gab es zuletzt nur in Belgien, Dänemark und Italien.

In Deutschland beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (9.7.) unverändert bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem weiterhin überschaubaren Angebot. Die Stückzahlen ließen sich ohne größere Probleme absetzen. Gleichzeitig reichten die angebotenen Mengen aber aus, um die Nachfrage zu decken. Denn diese gestalte sich auch wegen der anlaufenden Urlaubszeit meist verhalten.

Auch die Notierung des Österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) lief seitwärts, und zwar bei 1,92 Euro/kg SG. Angebot und Nachfrage glichen sich aus, erläuterte der VLV. Allerdings beklage die Schlacht- und Zerlegebranche weiter fehlende Impulse. Sie hoffe auf attraktive Fleischaktionen im Lebensmitteleinzelhandel, die wieder mehr Bewegung in den Warenstrom bringen könnten.

In Belgien ging die Abwärtsbewegung des Preises abermals weiter. In der 28. Kalenderwoche zahlt die Danis-Gruppe pro Kilogramm Lebendgewicht (LG) 1,340 Euro und damit 5 Cent weniger als in der Woche zuvor. In Dänemark bei Danish Crown (DC) fiel der Preisrutsch stärker aus. Für die Kalenderwoche 29 senkte der Konzern seinen Auszahlungsbetrag jetzt um umgerechnet 9 Cent auf 1,80 Euro/kg SG. Auf dem europäischen Markt scheine der deutliche Rückgang der Notierungen, den es in der Vorwoche in mehreren Ländern gegeben habe, den Absatz und die Zahl der Einzelhandelsaktionen anzukurbeln und zur Stabilisierung der Preise beizutragen, so die Einschätzung von Verkaufsdirektor Per Fischer Larsen.

Nationalfeiertag wirkt sich aus

Sorgen bereitet DC nun erstmals seit Langem auch das Drittstaatengeschäft, und zwar wegen des schwächelnden Dollars. "Eigentlich bekommen wir unveränderte oder sogar leicht bessere Preise für unsere Waren, aber der niedrigere Dollarkurs bedeutet, dass unser Mitnahmepreis niedriger ist", erklärte Fischer Larsen. Es sei "bedauerlich", dass dies mit der Kurskorrektur in Europa zusammenfalle.

Am Marché du Porc Français blieb der Preis am Donnerstag bei 1,896 Euro/kg SG stehen, nachdem es in der Woche davor noch um 2,6 Cent nach oben gegangen war. Die Zahl der angebotenen Schweine habe sich zuletzt leicht erhöht, berichtete der Marché du Porc Français und verwies darauf, dass die kommende Woche in Frankreich wegen des Nationalfeiertages am Montag nur vier Handelstage hat. In Spanien verharrte die Schlachtschweinenotierung trotz des aktuellen Zustroms an Touristen ebenfalls auf Stelle, bei 1,82 Euro/kg LG.

Aus Italien wurde hingegen ein Preisanstieg gemeldet. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,717 Euro/kg LG bis 1,737 Euro/kg LG, nach einer Preisspanne von 1,707 Euro/kg LG bis 1,727 Euro/kg LG in der Vorwoche. Der Preis für Vertragsschweine derselben Kategorie kletterte von 1,850 Euro/kg LG bis 1,870 Euro/kg LG in der Vorwoche auf nun 1,860 Euro/kg LG bis 1,880 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis fällt

Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis nach unten. In der Woche zum 6. Juli wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 210,12 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 1,5% weniger als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde um 3,5% verfehlt.

Besonders stark fielen die Preisabschläge in den Niederlanden mit 6,3%, Deutschland mit 4,1% sowie Belgien mit 2,2% und Österreich mit 2,0% aus. In Portugal blieb der Preis auf dem Vorwochenniveau. Preisaufschläge waren selten und fielen meist gering aus. Größere Anstiege wurden aus Frankreich mit 2,0% und Dänemark mit 1,3% gemeldet. AgE