Brasilien bleibt Hauptlieferant
Beim Import von Ölsaaten in die EU ist die Sojabohne nach wie vor die wichtigste Frucht, weit vor dem Raps. Allerdings führte die Gemeinschaft in den ersten drei Monaten der laufenden Saison 2025/26 weniger Soja ein als im vergangenen Jahr. Darauf hat die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Bezug auf Zahlen der EU-Kommission hingewiesen. Importiert wurden von Juli bis Anfang Oktober 2025 demnach knapp 3,3 Mio. Tonnen Sojabohnen, womit die Menge des Vorjahreszeitraums um 129.000 Tonnen unterschritten wurde.
Hauptsojalieferant blieb im Berichtszeitraum laut UFOP Brasilien, wobei jedoch die Liefermenge deutlich reduziert wurde. Die Südamerikaner verschifften etwa 1,8 Mio. Tonnen in die EU und damit 14% weniger als im Vergleichszeitraum. Der Anteil Brasiliens an den gesamten EU-Sojaeinfuhren verringerte sich auf 56,3%.
An zweiter Stelle der Lieferländer lagen im ersten Quartal 2025/26 die USA, mit weitem Abstand hinter Brasilien. Aus den Vereinigten Staaten kamen 970.700 Tonnen Sojabohnen in die EU, also nur fast halb so viel wie aus Brasilien. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhten sich die US-Lieferungen um 7% und machten etwa 30% der gesamten Sojaimporte der Gemeinschaft aus.
Auf Platz drei im Ranking der EU-Sojalieferanten steht die Ukraine mit 345.200 Tonnen. Das kriegsgeplagte Land konnte seine Exportmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45% erhöhen. Dahinter folgen Kanada mit einer Sojabohnenmenge von 88.000 Tonnen und Togo mit 17.000 Tonnen. Beide Länder konnten ihre Lieferungen leicht ausdehnen.
Noch mal die Lager gefüllt
Der UFOP zufolge fielen die Sojabohnenimporte von Juli bis Mitte September 2025 noch umfangreicher aus als im Vorjahreszeitraum. Die drohende Einführung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zum Jahreswechsel habe zur Folge gehabt, dass Importeure in den ersten Monaten des neuen Wirtschaftsjahres noch schnell ihre Lager gefüllt hätten. Mit der Verschiebung des Inkrafttretens hätten die Einfuhren jedoch merklich an Tempo verloren.
Sojabohnen dienen nach Angaben der Förderunion vorrangig der Deckung des Futterproteindefizits in der EU. Mit den Rapsimporten werde hingegen die Lücke zur Deckung des Ölbedarfs zur Herstellung von Biokraftstoffen geschlossen. Im Unterschied zu Sojabohnen erfordere dieser Verwendungszweck die Vorlage entsprechender Nachhaltigkeits- und damit Herkunftsnachweise. AgE