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Warten auf warmes Wetter

Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten treten die Erzeugerpreise derzeit fast durchweg auf der Stelle. In der um einen Tag verkürzten Schlachtwoche gleichen sich Angebot und Nachfrage auf niedrigem Niveau weitgehend aus. Ein Grund ist nach Einschätzung von Marktbeobachtern das für diese Jahreszeit zu kühle Wetter. Die Branche warte weiter auf "substanzielle Grillimpulse".

In Deutschland beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (28.5.) unverändert bei 2,10 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einem überwiegend ausgeglichenen Markt und einer problemlosen Vermarktung. Das Angebot falle gegenüber der Vorwoche häufig etwas kleiner aus. Regional, vor allem im Osten, werde sogar von Engpässen berichtet. Mit Blick auf die verkürzte Schlachtwoche sei die Preisempfehlung der VEZG aber konstant geblieben.

Auch die Notierung des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) bewegte sich zuletzt seitwärts, und zwar auf dem Niveau von 2,07 Euro/kg SG. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen finde in Österreich nahezu vollständig und zeitnah den Weg zum Schlachthof. Angebot und Nachfrage fielen jeweils gering aus. Die Schlachtgewichte tendierten mit aktuell 99 Kilogramm rückläufig. Der VLV interpretierte das als Zeichen dafür, dass auch weiterhin mit einem drucklosen Angebot an Schlachtpartien zu rechnen sei.

Dänemark profitiert weiter vom Drittstaatenexport

Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 22. Kalenderwoche 1,480 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit ebenso viel wie in der Vorwoche. Danish Crown (DC) legte den Preis in der dritten Woche in Folge bei 1,88 Euro/kg SG fest. Die Nachfrage nach dänischem Schweinefleisch sei stabil. Der europäische Markt entwickle sich derzeit jedoch nicht so stark wie erwartet. Die Exporte nach Großbritannien und in außereuropäische Länder sorgten dafür, dass sich das Mittelstück des Schweins sehr gut verkaufen lasse, so DC.

Am Marché du Porc Français werden für Mastschweine gegenwärtig unverändert 1,793 Euro/kg SG gezahlt. Allerdings zeichne sich eine Verknappung des Angebotes und damit Druck auf den Preis ab, erläuterte der Marché du Porc Français.

In Spanien an der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa legte der Schlachtschweinepreis in der 22. Kalenderwoche um 0,5 Cent auf 1,779 Euro/kg LG zu. In Italien wurde der Preis für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm am Donnerstag bei 1,635 Euro/kg LG festgesetzt, nach 1,619 bis 1,649 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten jetzt 1,808 Euro/kg LG, nach 1,799 bis 1,829 Euro/kg LG in der Woche zuvor.

EU-Durchschnittspreis weiter gestiegen

Auf europäischer Ebene stieg der Durchschnittspreis. In der Woche zum 25. Mai wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 209,32 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 1,40 Euro oder 0,7% mehr als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde allerdings um 5,2% verfehlt.

Den mit 2,8% größten Preisaufschlag meldete Rumänien, gefolgt von Deutschland mit 2,6% und den Niederlanden mit 2,3%. In Dänemark und Portugal blieben die Preise konstant. Nur wenige Länder meldeten Preisabschläge. Mit 8,5% am größten fielen sie in der Slowakei aus, wo die Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) derzeit abgebaut werden. In Polen ging der Preis um 2,1% nach unten, in Kroatien um 1,8%. AgE

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