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DRV reduziert Ernteschätzung 2025

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognose zur diesjährigen Raps- und Getreideernte witterungsbedingt nach unten angepasst. Die am Mittwoch (28.5.) vorgelegten Schätzungen fallen aber weiterhin jeweils höher aus als die sehr schwachen Vorjahresergebnisse. So erwartet der DRV in diesem Sommer jetzt eine Getreideernte von insgesamt 40,71 Mio. Tonnen, das wären 4,2% mehr als im Vorjahr. Im April war man noch von 41,95 Mio. Tonnen Getreide ausgegangen.

Der Raiffeisen-Verband begründet die Korrektur mit Ertragseinbußen durch späte Nachtfröste, durch die Rapsblüten und Getreideähren teilweise erfroren seien. Fehlender Regen entwickle sich zu einem Dauerproblem, auch wenn die jüngsten Niederschläge für etwas Entspannung gesorgt hätten.

Das prognostizierte Wachstum der Getreideproduktion gegenüber dem Vorjahr führt der DRV auf eine Flächenausweitung um 3,1% auf landesweit 5,9 Mio. Hektar sowie auf eine Steigerung des Hektarertrages zurück, der mit geschätzt 69,0 Dezitonnen etwa 1,0% größer ausfallen dürfte als 2024.

Mais schwächelt

Hauptmotor des prognostizierten Produktionsanstiegs ist laut dem DRV der Weizenanbau. Für diesen veranschlagt der Verband jetzt eine Erntemenge von insgesamt 21,02 Mio. Tonnen; das wären ganze 13,6% mehr als 2024. Auch die Erzeugung von Roggen und Hafer dürfte zulegen, und zwar um 1,1% auf 2,61 Mio. Tonnen beziehungsweise um 10,5% auf 768.800 Tonnen.

Dagegen rechnet der DRV bei der Gerste mit einem Rückgang des Druschergebnisses um 5,7% auf glatt 10 Mio. Tonnen. Die Maisernte dürfte mit 4,60 Mio. Tonnen ungefähr 6,2% kleiner ausfallen als im Vorjahr. Bei der Triticale geht der DRV jetzt von einem Rückgang um 0,4% auf 1,50 Mio. Tonnen aus.

Bedeutung des Exportes betont

Beim Raps kalkuliert der Verband jetzt für 2025 mit einer Produktionsmenge von 3,83 Mio. Tonnen, womit das Vorjahresergebnis um 5,6% übertroffen würde. Im April hatte die Schätzung noch bei 3,97 Mio. Tonnen gelegen. Der erwartete Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert resultiert beim Raps vor allem aus einer Erhöhung des Hektarertrages um 4,1% auf 34,8 Dezitonnen. Gleichzeitig wurde die Fläche um 1,5% auf 1,1 Mio. Hektar ausgeweitet.

Sollten die nun geschätzten Mengen an Getreide und Raps tatsächlich gedroschen werden, wäre die heimische Versorgung laut dem DRV "rechnerisch gedeckt". Allerdings sei offen, welche Mengen für den Drittlandexport zur Verfügung stünden. In diesem Zusammenhang betonte DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler die Bedeutung des Exportes. Er schaffe zusätzliche Einnahmen für die Landwirtschaft und leiste gleichzeitig einen Beitrag zur Sicherung der Welternährung. Bei einer weiterhin wachsenden Weltbevölkerung steige die Gefahr von Kriegen um Wasser und Nahrung. "Wir müssen daher nachhaltig mehr agrarische Rohstoffe erzeugen", ist Seedler überzeugt. AgE

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