Deutsche Herstellung 2024 gestiegen
In Deutschland wurden 2024 erstmals seit der Wiedervereinigung mehr als 5 Mio. Tonnen pflanzliche Öle und Fette hergestellt. Wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am Freitag (23.5.) weiter mitteilte, stammten davon knapp 1,5 Mio. Tonnen aus inländischen Saaten, darunter Rapssaat, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen und andere Ölsaaten.
Deutschlands Selbstversorgungsgrad bei pflanzlichen Ölen und Fetten lag 2024 nach Berechnungen des BZL bei 25%, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Ölen beträchtlich sind. So lag der Selbstversorgungsgrad bei Rapsöl - wie schon 2023 - bei 44%. Dagegen waren es bei Sonnenblumenöl nur 10%, nachdem ein Jahr zuvor noch rekordhohe 15% des heimischen Bedarfs aus eigener Herstellung gedeckt wurden. Als mögliche Gründe für den Ausreißer führt die BZL die große deutsche Sonnenblumenkernernte 2023 bei gleichzeitig verhaltenem Konsum aufgrund hoher Sonnenblumenölpreise an.
Rein statistisch stammten den BZL-Angaben zufolge 31% des importierten Sonnenblumenöls aus den Niederlanden, gefolgt von der Ukraine mit 26% und Ungarn mit 24%. Allerdings dürften die niederländischen Mengen zu einem nicht unerheblichen Teil ebenfalls ukrainische Herkünfte sein, die über den Hafen von Rotterdam mit Ziel Deutschland weiterverschifft wurden, so das BZL.
Insgesamt importiert wurden 2024 laut BZL 3,2 Mio. Tonnen Pflanzenöle, was einem leichten Rückgang um 1% verglichen mit dem Jahr davor entspricht. Exportiert wurden umgekehrt 2,3 Mio. Tonnen und damit 8% weniger als 2023. In Deutschland standen damit unterm Strich 5,9 Mio. Tonnen pflanzliche Öle und Fette zur Verfügung - ein Plus von knapp 4% im Jahresvergleich. Zwei Drittel dieser Öle und Fette wurden industriell verarbeitet, etwa zu Biodiesel, Pharmazie oder Kosmetik. Weitere 27% gingen als Nahrungsöle in die menschliche Ernährung und 7% als Futteröle ins Mischfutter. AgE