Anbau 2024 etwas eingeschränkt
Die Landwirte in Deutschland haben im vergangenen Jahr die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) etwas verkleinert. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) schätzt das Gesamtareal in einem aktuellen Bericht für 2024 auf rund 2,29 Mio. Hektar; das wären etwa 1% oder 20.000 Hektar weniger als 2023. Damit bewegte sich der NawaRo-Anbau weitgehend auf dem Niveau der vergangenen Dekade.
Die mit Abstand wichtigste Sparte beim Anbau nachwachsender Rohstoffe waren 2024 laut FNR-Bericht die Energiepflanzen für Biogas mit 1,35 Mio. Hektar. Mit knapp zwei Dritteln der Fläche war Mais erneut die Nummer eins unter den Biogaskulturen, mengenmäßig gefolgt von Gräsern/Zwischenfrüchten, Getreide, Zuckerrüben und der Durchwachsenen Silphie.
Minimal zurück ging im Berichtsjahr die Stromerzeugung aus Biogas; die Anbaufläche für Biogassubstrate blieb weitestgehend konstant. Mit dem im Februar 2025 in Kraft getretenen Biomassepaket haben Biogas-Altanlagen der FNR zufolge inzwischen eine reelle Chance zum Weiterbetrieb, sodass der Energiepflanzenanbau auch künftig Teil der Landwirtschaft bleiben dürfte. Schließlich wiesen "Mais & Co." gegenüber Wirtschaftsdüngern wie Gülle und Mist einen zum Teil deutlich höheren Energiegehalt auf.
Die Fläche mit Rapsanbau für die stoffliche und energetische Nutzung von Pflanzenölen wurde von den Bauern verkleinert, ähnlich wie es bei der gesamten Rapsanbaufläche in Deutschland der Fall war. Diese wurde gegenüber 2023 um rund 7% eingeschränkt. Mehr Ackerfläche als im Vorjahr wurde hingegen von den heimischen Faserpflanzen belegt. Verantwortlich dafür ist laut Bericht die steigende Nachfrage nach Hanffasern aus Branchen wie der Bau-, Textil- und Automobilindustrie. Mit rund 7.000 Hektar Anbaufläche blieb der Nutzhanfanbau aber auch 2024 weiterhin nur eine Nische. Der Zuwachs in diesem Bereich konnte nach Angaben der FNR nicht verhindern, dass alle stofflich genutzten Kulturen zusammen weniger Fläche als in den meisten Vorjahren belegten. Industriezucker, -stärke oder technische Öle waren sowohl 2024 als auch 2023 weniger gefragt. Hier dürfte sich die schwache konjunkturelle Entwicklung in der Chemieindustrie auch auf dem Acker widerspiegeln. AgE