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2025 weniger Getreide erwartet

Nach einer sehr guten Getreideernte im vergangenen Jahr sind in der Ukraine die Aussichten für 2025 eher pessimistisch. In einer ersten detaillierten Prognose rechnet das Kiewer Landwirtschaftsministerium mit einem Getreideaufkommen von rund 51 Mio. Tonnen; das wären 5,7 Mio. Tonnen oder 10% weniger als 2024. Dies ist laut Landwirtschaftsminister Vitaliy Koval das "Worst-Case-Szenario". Nach seiner Einschätzung steht seinem Land eine schwierige Saison bevor. Der Winter sei ungewöhnlich warm gewesen, zunächst mit wenig Feuchtigkeit. Dann hätten langanhaltende Regenfälle die Aussaat in einigen Regionen um zwei Wochen verzögert.

Im Einzelnen wird die Ukraine in diesem Jahr dem Minister zufolge voraussichtlich 20 bis 22 Mio. Tonnen Weizen ernten. An Mais werden etwa 26 Mio. Tonnen erwartet. Rund 4,5 Mio. Tonnen dürften auf Gerste entfallen, weitere 1,5 Mio. Tonnen auf sonstige Getreidearten. Eine Prognose für die Getreideexporte im Wirtschaftsjahr 2025/26 wollte Koval noch nicht geben.

Kleiner als 2024 wird laut Koval wahrscheinlich auch die Ölsaatenproduktion ausfallen, und zwar um rund 5%. Hier rechnet das Agrarressort mit 20,16 Mio. Tonnen, nach 21,18 Mio. Tonnen im Vorjahr. Mitverantwortlich für dieses Minus ist der Raps, dessen Produktionsmenge um rund 600.000 Tonnen zurückgehen dürfte. Das Aufkommen an Sonnenblumensaat beziffert das Agrarressort auf 11,5 Mio. Tonnen, womit die Vorjahresmenge um 1,4 Mio. Tonnen unterschritten würde. Ebenfalls kleiner als 2024 wird wohl die Zuckerrübenernte mit 11 Mio. Tonnen ausfallen; 2024 waren es 11,9 Mio. Tonnen.

Die Wertschöpfung steigern

Koval warf auch einen Blick auf die Milchproduktion in der Ukraine. Trotz der Kapazitätsverluste im umkämpften Osten des Landes werde die dortige Milcherzeugung nicht eingestellt, sondern in die zentralen und westlichen Regionen verlagert, kündigte der Ressortchef auf der Konferenz "Milchwirtschaft: Ukraine - EU" an. Nach seinen Angaben werden derzeit 125 Milchviehbetriebe neu gebaut oder modernisiert. Der Minister forderte die Milchverarbeiter auf, mehr Fertigprodukte zu produzieren, um so die Wertschöpfung der Branche zu steigern. Vor allem im Exportgeschäft könnten so deutlich höhere Erlöse erzielt werden. AgE

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