Das Interesse der Verarbeiter kühlt merklich ab, allerdings steht ihnen auch kaum noch alterntiges Angebot gegenüber. Deutsche Gerste der Ernte 2019 wird wohl erstmals in der kommenden Woche angeliefert.
Mit den festen Börsennotierungen am Montag flackerte auch das
Handelsinteresse am Kassamarkt kurz auf, doch mit den bröckelnden
Kursen erlahmt das Geschäftsinteresse. Zumal sich die Lage am
deutschen und europäischen Futtergetreidemarkt mit den jüngsten
Regenfällen entspannt hat. Die aktuellen Ertragsprognosen für die
Getreideernte in Europa bleiben positiv. Der EU-Prognosedienst MARS
geht für die meisten Kulturen, mit Ausnahme von Sommergerste und
Raps, von Erträgen über dem langjährigen Durchschnitt aus. Das
sorgt für Sicherheit bei den Verarbeitern, die sich mit gedämpftem
Engagement um die Bedarfsdeckung kümmern. Nur noch wenige Partien
alterntiger Ware lassen sich absetzen, Aufpreise für prompte
Lieferung werden aber nicht mehr gewährt. Allerdings sind auch die
Läger der Erzeuger und des Erfassungshandels leer.
Neuerntig hat die jüngste Kursschwäche zu Rückzug der Verkäufer
geführt. Versorgungsengpässe im Übergang auf die Ernte 2019 werden
jetzt auch nicht mehr erwartet, soll doch die erste Gerste im Osten
auf leichten Standorten in der nächsten Woche, im Südwesten
Deutschlands Ende Juni/Anfang Juli gedroschen werden. Erste
Gerstenlieferungen aus Tschechien und Südfrankreich erreichen
deutsche Verarbeiter.
(AMI)