Future setzt Rallye fort

Die russische Weizenernte dürfte deutlich kleiner als 2023 ausfallen.

An der Pariser Terminbörse hat der Future auf Weizen aus der kommenden Ernte seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Kontrakt mit Fälligkeit im September 2024 kostete am Dienstag (14.5.) gegen 17.00 Uhr bezogen auf eine Tonne 253 Euro, nachdem am Vortag die chartechnische Widerstandslinie bei 262 Euro in einem ersten Anlauf vergeblich "getestet" worden war. Daraufhin machten einige Marktakteure Kasse.

Auf dem aktuellen Niveau rangierte der Kontrakt zuletzt im Juli 2023. Damit verteuerte sich das Terminpapier seit dem Start der Rallye Anfang März dieses Jahres um 27%. Sollte der Durchbruch der Widerstandslinie nach oben in den kommenden Tagen doch noch gelingen, wäre nach Ansicht charttechnisch orientierter Börsenakteure der Weg für weitere Kursgewinne frei.

Auch britische Ernte deutlich kleiner

Auftrieb erhielten die Weizenkurse an der Pariser Börse zuletzt durch pessimistischere Prognosen für die diesjährige Weizenernte in Russland. Das Institut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) in Moskau setzte seine Voraussage dazu am Montag (13.5.) um 5 Mio. auf nur noch 86 Mio. Tonnen herab. Es war damit noch weniger zuversichtlich als das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA). Die Washingtoner Fachleute hatten die russische Weizenerzeugung in ihrem WASDE-Bericht am Freitag (10.5.) in einer ersten Prognose auf 88 Mio. Tonnen veranschlagt; das wären 3,5 Mio. Tonnen weniger als 2023.

Derweil zeichnet sich auch im Vereinigten Königreich eine deutlich kleinere Weizenernte ab. Nach aktueller Einschätzung der Energy & Climate Intelligence Unit (ECIU) in London ist dort 2024 mit einer Produktion von lediglich 10,2 Mio. Tonnen Weizen zu rechnen, nach noch 13,9 Mio. Tonnen im vergangenen Jahr. Nach Berechnungen der nicht gewinnorientierten Organisation würde damit das Mittel der Jahre 2015 bis 2023 um 28,5% verfehlt. Als Grund wird das überaus nasse Wetter angeführt, welches die Aussaat erheblich beeinträchtigt habe. AgE