VEZG-Notierung erreicht 2-Euro-Marke

Am deutschen und am europäischen Schlachtschweinemarkt setzt sich diese Woche der spürbare Anstieg der Erzeugerpreise fort. Der Grund ist das allseits zu knappe Lebendangebot für die langsam anziehende Fleischnachfrage. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh- und Fleisch (VEZG) setzte heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 7 Cent auf glatt 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Erst zwei Mal, nämlich im Dezember 2019 und im März 2020, wurde diese Marke kurzfristig übertroffen. Allerdings waren damals die Produktionskosten nicht so hoch wie heute. Laut VEZG trifft das am deutschen Schlachtschweinemarkt weiter zurückpendelnde Angebot auf eine sich zügiger entwickelnde Nachfrage der Schlachtunternehmen. Das ist nicht nur hierzulande, sondern auch in den meisten anderen Staaten der Europäischen Union der Fall, weshalb die Erzeuger auch Schweine in Erwartung weiter steigender Preise zurückhalten und so das Angebot verknappen.

In den Niederlanden hob die Vion bereits zu Wochenbeginn ihren Ankaufspreis um 6 Cent auf 2,01 Euro/kg SG einschließlich Mehrwertsteuer an, nachdem es eine Woche zuvor schon um 4 Cent nach oben gegangen war. In Belgien wird wegen des auch aus Spekulationsgründen sehr kleinen Lebendangebots und niedriger Schlachtgewichte mit einem Preisplus zwischen 6 Cent und 9 Cent/kg Lebendgewicht (LG) gerechnet. Im Einklang mit dem EU-Markt zogen dort laut Analysten die Preise im Teilstückverkauf zuletzt im Schnitt um fast 10 Cent/kg an. In Frankreich sind diese Woche aufgrund eines Feiertages die Schlachtaktivitäten eingeschränkt; das Angebot schlachtreifer Tiere reicht dennoch nur knapp aus. Laut dem Marché du Porc Breton dürfte die Notierung morgen zwischen 1 Cent/kg und 3 Cent/kg SG zulegen.

Geringere Notierungszuwächse sind in Italien und Spanien zu erwarten, da sich dort die Schlachtschweinepreise ohnehin auf einem sehr hohen Niveau befinden. In Spanien nimmt man gerne zur Kenntnis, dass sich durch die Preissteigerungen im nördlichen Europa nun der Abstand verringert, was die eigene Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Der Mercolleida erwartet im Vorfeld der morgigen Notierung einen Anstieg von 1 Cent/kg LG. In diesem Bereich dürfte auch das Plus in Italien liegen, wo die Fleischnachfrage der Touristen nun auch zunehmend wieder vom Betriebsbeginn der Hersteller von Fleischwaren und Wurst unterstützt wird. AgE