Rekordernte von Weizen und Raps erwartet

Die jüngsten Starkregenfälle an der Ostküste Australiens, ausgelöst durch das Wetterphänomen La Nina, werden einem Rekordergebnis der laufenden Ernte von Getreide und Raps nicht entgegenstehen. Dies ist zumindest die Einschätzung des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES), nach dessen aktueller Prognose bei den Winterfrüchten insgesamt für 2021/22 von einer Druschmenge von 58,4 Mio t ausgegangen wird. Das wäre nicht nur 4,8 % mehr als in der Vorsaison, sondern auch die höchste jemals eingebrachte Menge. Neben einer Anbauflächenausweitung um 3,0 % hätten die günstigen klimatischen Bedingungen mit Niederschlägen im Frühjahr die üppige Ernte ermöglicht, so die Experten.

Die im Vergleich zu den Dürrejahren 2018/19 und 2019/20 deutlich besseren Witterungsbedingungen machen sich insbesondere bei der Hauptanbaufrucht Weizen bemerkbar. Hier soll die diesjährige Erntemenge gegenüber dem schon überdurchschnittlich guten Vorjahr um 3,3 % auf die Rekordmarke von 34,4 Mio t zulegen. Der Großteil dieses Zuwachses stammt aus dem Bundesstaat Western Australia. Für Gerste rechnet ABARES gegenüber 2020/21 mit einem Produktionsanstieg um 1,5 % auf 13,3 Mio t; das wäre das zweithöchste Niveau aller Zeiten. Bei Hafer zeichnet sich hingegen, bei deutlich verkleinerter Anbaufläche, ein Ernterückgang um 4,9 % auf 1,58 Mio t ab. Laut ABARES-Geschäftsführer Jared Greenville werden die Regenfälle in einigen Landesteilen die Druscharbeiten verzögern, und es dürfte wohl auch zu Qualitätsabstufungen mit Preisabschlägen kommen, doch großflächige Ertragsausfälle seien nicht zu erwarten.

Den Anbau der Ölfrucht Raps haben die Farmer in Australien gegenüber 2020/21 um rund 24 % auf 3,04 Mio ha ausgeweitet und können der Agrarbehörde zufolge nun mit einem Anstieg des Aufkommens um 26,7 % auf die Rekordmenge von 5,73 Mio t rechnen. Aufgrund guter Witterungsbedingungen ist in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland zudem der Anbau von Sommerfrüchten wie Sorghum, Mais, Reis oder Baumwolle deutlich ausgeweitet worden, und zwar um 36,1 % auf 1,42 Mio ha. Die Ernte insgesamt dürfte laut ABARES-Prognose mit rund 5 Mio t das Vorjahresniveau um die Hälfte übertreffen, wobei für Sorghum, Baumwolle und Reis die höchsten Zuwächse erwartet werden. AgE