Ausfuhrpreise für Getreide steigen noch stärker als Importpreise

Die Preise für Exportgetreide aus Deutschland sind zuletzt noch kräftiger gestiegen als die betreffenden Einfuhrpreise. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden mitteilte, verteuerte sich diese Warengruppe beim Bezug aus anderen Ländern im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat unter dem Strich um insgesamt 53,6 %. Eine höhere Veränderungsrate hatte es zuletzt im Mai 2011 mit 74 % gegeben. Unterdessen stiegen die Importpreise über alle Warengruppen hinweg "nur" um 31,2 %.

Destatis zufolge legte der durchschnittliche Preis von Importweizen im Berichtsmonat gegenüber März 2021 um 65,3 % zu. Für Gerste, Roggen, Hafer wird insgesamt dieselbe Teuerung ausgewiesen. Außerdem kletterte der Preis für Mais aus dem Ausland um 37,4 %.

Den Statistikern zufolge lag die monatliche Teuerung beim Getreide bereits seit Januar 2022 durchweg im prozentual zweistelligen Bereich. Als Auslöser werden unter anderem die hohe weltweite Nachfrage und das verknappte Angebot aufgrund schlechter Wetterbedingungen in wichtigen Anbauländern wie den USA, Kanada und Australien sowie in Südamerika angeführt. Weitere Faktoren seien die steigenden Kosten für Düngemittel, Transport und Energie. Der Ukraine-Krieg habe den Preisanstieg noch verstärkt.

Destatis zufolge legten auch die Ausfuhrpreise für Getreide im März 2022 überdurchschnittlich und sogar noch stärker als die Einfuhrpreise zu; das Niveau des Vorjahresmonats wurde um 65,4 % übertroffen. Gleichzeitig erhöhte sich der Index der Ausfuhrpreise insgesamt um lediglich 15,9 %.

Wie das Statistikamt mit Blick auf das das deutsche Außenhandelsvolumen bei Getreide ausführt, wurden 2021 rund 11,4 Mio t für 3,2 Mrd Euro im Ausland gekauft, davon - bezogen auf die Menge - nur insgesamt 1,9 % aus der Ukraine und Russland. Wichtigstes Importgetreide war Weizen einschließlich Mengkorn mit 3,9 Mio t oder 34,3 %, gefolgt von Mais mit 26 % und Gerste mit 13,4 %. Den Einfuhren standen Exporte von 11,7 Mio t Getreide im Wert von 2,8 Mrd Euro gegenüber. Davon entfielen 7,1 Mio t auf Weizen. Hauptzielländer waren Algerien, die Niederlande und Belgien. AgE