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Preise weitgehend unverändert

Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten ist weitgehend Ruhe eingekehrt, auch wenn das Marktgleichgewicht laut Einschätzung von Analysten insbesondere in Deutschland fragil bleibt. Die Schlachtschweine- und Fleischmärkte sind weiter reichlich versorgt, auch weil das Exportventil Richtung China immer noch dicht ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Preisrückgang der Vorwoche den Absatz angekurbelt hat. Vor diesem Hintergrund überwiegen in Mittel- und Nordeuropa stabile Notierungen. In Südeuropa stehen die Notierungen unverändert unter Druck.

Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (26.11.) bei 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtete, dass sich das Angebot an Schlachtschweinen gegenüber der Vorwoche kaum verändert habe. Obwohl die Schlachtunternehmen zügig Tiere nachfragten und ihre Kapazitäten auslasteten, übertreffe das Angebot in einigen Regionen noch immer die Nachfrage. Geringfügig sinkende Schlachtgewichte deuteten eine leichte Entlastung an, dennoch könne nur regional von einem ausgeglichenen Markt gesprochen werden.

Das Kaufinteresse bei Schweinefleisch stellt sich laut der AMI aktuell lebhafter dar als noch in den Vorwochen. Es würden vermehrt Verkaufsaktionen gefahren, häufig zu sehr preisaggressiven Konditionen. Die starke Absenkung der Einstandspreise habe neben dem Weihnachtsgeschäft zu einem flotteren Verlauf der Geschäfte geführt.

Auch der österreichischen Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) fixierte seine Notierung am Donnerstag auf Vorwochenniveau, und zwar bei 1,54 Euro/kg SG. In Österreich liege das schlachtreife Angebot mit mehr als 95.000 Schlachtungen je Woche seit inzwischen drei Wochen auf Jahreshöchstniveau. Daher gelinge es nicht flächendeckend, alle anstehenden Partien zeitnah zu schlachten. Während es beim erhofften Weihnachtsgeschäft noch kaum substanzielle Impulse gebe, führten die reduzierten Erzeugerpreise zu einer Belebung der Angebotsaktionen für Endverbraucher. Zudem profitiere der Fleischabsatz vom witterungsbedingt frühen Start der diesjährigen Skisaison.

DC: Meiste Waren verkauften sich gleichmäßig

Die belgische Danis-Gruppe zahlt für Schlachtschweine in der laufenden Woche unverändert 1,050 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Und auch bei Danish Crown (DC) gab es keine Veränderung des Preises. Für die 49. Kalenderwoche wurde dieser jetzt erneut bei umgerechnet 1,43 Euro/kg SG fixiert. Die meisten Waren verkauften sich gleichmäßig, erläuterte der dänische Schlachtkonzern. Bei den großen Weihnachtsartikeln wie Kamm, Schinken, Keulen und Kleinfleisch für die Verarbeitungsindustrie sei der Absatz gut. Schwächer präsentierten sich die Märkte für Teilstücke mit Knochen. Es wäre "sehr gut für den Markt, wenn wir ein gutes Weihnachtsgeschäft hätten, aber es ist noch zu früh, um zu beurteilen, wie es weitergeht", so DC.

Am Marché du Porc Français kam es am Donnerstag zu einem gegenüber den Vorwochen geringfügigen Preisabfall um 0,1 Cent auf 1,494 Euro/kg SG. Unterdessen beschleunigte sich die seit Längerem anhaltende Talfahrt der Preise in Spanien noch. An der Agrarbörse von Bellpuig im Nordosten von Spanien kosten Schlachtschweine gegenwärtig 1,314 Euro/kg LG und damit 4 Cent weniger als in der Vorwoche. In Italien gab es eine ähnliche Preisentwicklung. Die Notierung für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm wurde am Donnerstag bei 1,640 Euro/kg LG und damit 3,6 Cent niedriger als in der Woche davor festgelegt. Der Preis für Vertragsschweine derselben Kategorie sank um 3,8 Cent auf nun 1,780 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis gesunken

Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis nach unten. In der Woche zum 23. November wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 170,42 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 1,4% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 11,3% verfehlt.

Den mit 3,3% größten Preisabschlag verzeichnete Deutschland, gefolgt von der Slowakei mit 2,4% sowie Österreich und Ungarn mit jeweils 1,9%. In Polen sank der Preis um 1,3%, in Spanien um 1,2% und in Frankreich um 0,6%. In Dänemark verharrte die Notierung auf der Stelle. Der einzige Preisaufschlag, und zwar in Höhe von 1,1%, wurde aus Litauen gemeldet. AgE